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AutorenbildYetvart Artinyan

Innovation ist uns wichtig, aber ...

Aktualisiert: 20. Nov. 2023


Wichtigkeit des Innovationsmanagement

Bild: Nachhaltiges Innovationsmanagement in etablierten Unternehmen einzuführen ist auch heute noch sehr schwierig.



In einer sich ständig verändernden Welt, in der Fortschritt und Wandel die einzigen Konstanten zu sein scheinen, ist ein seriöses Innovationsmanagement zu einem entscheidenden Faktor für den langfristigen Erfolg von Organisationen geworden. Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, Innovation in ihrer Kultur zu verankern und effektiv in der Organisation umzusetzen. "Wir machen ja Innovation, aber als F&E Projekte", "Wir wollen ja eine Lernkultur, aber ohne Risiko", "Wir sehen ja, dass das alte Geschäftsmodell ausläuft, aber die alten Produkte sind noch wichtig", und "Wir wissen ja, dass es nicht so schnell geht, aber erreichen wir wenigstens den Break-even wenigstens im Monat/Jahr x?" sind häufige Aussagen, die auf die Herausforderungen hinweisen, mit denen Organisationen bei der Einführung von Innovationsmanagement konfrontiert sind und die fehlende Kultur sowie Fähigkeit aufzeigen.


Wir machen ja Innovation, aber halt so wie immer

Eine der häufigsten Fallen, in die Unternehmen tappen, ist die Tendenz, Innovation als einmaliges jährlich wiederkehrendes Produktereignis zu betrachten, anstatt als kontinuierlichen Prozess. Viele Organisationen behaupten, dass sie innovativ sind, weil sie jährlich neue Produkte oder Dienstleistungen mittels ihren Forschungs- und Entwicklungsabteilungen (F&E) auf den Markt bringen. Doch Innovation sollte mehr als sein als nur die jährlichen neuen Produktpräsentationen und Research & Development Aktivitäten. Sie sollte in die DNA der Organisation eingebettet sein und Innovationsaktivitäten bei Produkten, Prozessen sowie Organisationen beinhalten.

Die Lösung besteht darin, eine Innovationskultur von Intrapreneuren zu schaffen, in der Mitarbeiter kontinuierlich dazu ermutigt werden, neue Ideen einzubringen und innovative Ansätze im Sinne eines Unternehmers zu verfolgen. Dies erfordert aber einen Wandel in der Führung, der Unternehmenskultur, der Bereitstellung von Ressourcen, den Partizipationsmodellen, um Innovation als festen Bestandteil des Tagesgeschäfts zu etablieren. Dieser kontinuierliche Ansatz zur Innovation ermöglicht es Unternehmen, sich besser kontinuierlich an die sich verändernden Marktbedingungen anzupassen und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.


Wir wollen ja lernen, aber bitte ohne Risiko

Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass Organisationen Innovation fördern möchten, aber gleichzeitig Angst vor Risiken haben. Innovation geht mit Unsicherheit einher, da neue Ideen und Ansätze nicht immer den gewünschten Erfolg bringen bzw. am Anfang alles andere als planbar sind. Doch das Vermeiden von Risiken kann die Innovation abwürgen.

Es ist wichtig, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den verschiedenen Risiken zu finden. Organisationen sollten daher sicherstellen, dass sie klare Innovationsziele und -strategien haben und gleichzeitig die Bereitschaft zeigen, smart in Experimenten zu investieren und schnell daraus zu lernen. Risiken sollten nicht als Hindernis, sondern als Chance betrachtet werden diese mit der Verteilung der Ressourcen phasengerecht zu erkunden und daraus zu lernen. Ein risikobewusster, aber dennoch demütiger Ansatz zur Innovation kann dazu beitragen, dass Organisationen neue Wege beschreiten und nachhaltig innovative Lösungen entwickeln. Auch wenn dabei Projekte nicht weiter verfolgt werden, denn das ist normal solang dabei ein Lerneffekt besteht und dafür nur dezent investiert wird.


Wir sehen ja, das was geändert werden muss, aber das alte Business ist wichtig

Ein weiteres Dilemma, dem Unternehmen gegenüberstehen, ist die Schwierigkeit, bewährte Geschäftsmodelle, Produkte und Prozesse zu hinterfragen oder anzupassen. Selbst wenn sie erkennen, dass Anpassungen dringend notwendig sind und die Profite keine Weiterführung mehr rechtfertigen. Oftmals sind Unternehmen zu bequem (Veränderungsresistenz) oder zu zögerlich (bestehende Hierarchie, Machtgefüge, Prozesse), um das Althergebrachte aufzugeben und diese Ressourcen für Neues zu befreien.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Innovation eine Veränderung in der Denkweise erfordert. Die Fähigkeit, Traditionen und Gewohnheiten zu überdenken, ist entscheidend, um Innovation zu ermöglichen. Organisationen sollten offen für Veränderungen sein und bereit sein, ihre Traditionen herauszufordern, wenn dies zur Erreichung ihrer Innovationsziele erforderlich ist. Dabei ist es sehr wichtig, dass die Mitarbeiter die DNA (was ist unsere Leidenschaft, worin können wir die Besten werden und wofür werden wir bezahlt) des Unternehmens kennen und die Notwendigkeit und den Nutzen von Veränderungen verstehen und akzeptieren, damit keine Innovationsresistenz entsteht.


Wir wissen ja, dass es nicht so schnell geht, aber erreichen wir den Break-even im zweiten Jahr?

Innovation ist ein langfristiger Prozess, der nicht immer sofortige Ergebnisse liefert. Viele Organisationen haben hohe Erwartungen hinsichtlich des Zeitrahmens für den Erfolg von Innovationsprojekten. Sie erwarten, dass sie im ersten Jahr nach der Einführung bereits den Break-even erreichen.

Es ist wichtig, realistische Erwartungen zu setzen und die Geduld aufzubringen, die Innovation erfordert. Die meisten Innovationsprojekte benötigen Zeit, um sich zu entwickeln und Früchte zu tragen. Unternehmen sollten bereit sein, in die langfristige Zukunft zu investieren und nicht den schnellen Erfolg zu erzwingen. Investitionen in Innovation können sich erst nach einiger Zeit auszahlen, wenn neue Ideen und Konzepte ausgereift sind und sich im Markt etablieren.


Fazit - Innovation ist wichtig, ohne aber...

Innovation Management ist zweifellos von grosser Bedeutung für Organisationen, die in einer zunehmend wettbewerbsorientierten Welt bestehen wollen. Die oben genannten Herausforderungen, wie das Festhalten an alten Denkmustern, die Angst vor Risiken und die Ungeduld hinsichtlich des Erfolgs, können Innovation behindern. Doch sie sind nicht unüberwindbar.

Um erfolgreiches Innovationsmanagement zu praktizieren, müssen Unternehmen den Wert von Innovation in ihrer Kultur verankern, Risiken akzeptieren, Traditionen in Frage stellen und geduldig auf langfristigen Erfolg hinarbeiten. Die Schaffung einer Innovationskultur, in der Mitarbeiter kontinuierlich neue Ideen einbringen können, ist entscheidend. Unternehmen sollten sich bewusst sein, dass Innovation ein Prozess ist, der Zeit und Engagement erfordert, bevor sich nachhaltige Erfolge einstellen. Nur durch die Überwindung dieser Herausforderungen können Organisationen Innovation nicht nur als Schlagwort betrachten, sondern als einen lebendigen Teil ihrer Identität und ihres zukünftigen Erfolgs. Innovation ist der Schlüssel zur Anpassung an die sich wandelnde Welt und zur Sicherung einer erfolgreichen Zukunft.


Yetvart Artinyan

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