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Innovation ist nicht kaputt – aber in den meisten Grossunternehmen eine Lüge

Aktualisiert: 28. Mai


Wir haben keine Konkurrenz

Jeder CEO behauptet, Innovation zu wollen (zumindest sagen sie das.) Es steht im Jahresbericht. Es gibt Labs. Es gibt Hackathons. Aber schaut man genauer hin, entpuppen sich viele sogenannte Innovationseinheiten als Theater. Kein echtes Risiko. Keine echten Konsequenzen. Keine Entscheidungen mit Gewicht. Nur karrierebewusste Mitarbeitende, die Startup spielen – sicher eingebettet in langsame, unflexible Strukturen von gestern.


Das Resultat? Millionen verschwendet. Talente frustriert. Märkte verpasst.


Echte Innovation ist chaotisch. Sie ist unbequem. Sie stellt das Kerngeschäft infrage. Und sie braucht Unternehmer – nicht Angestellte in weissen Turnschuhen in schicken Labs. Wer es ernst meint mit Innovation, hört auf, sie zu simulieren. Stattdessen: Leute einstellen, die unter Druck, mit knappen Mitteln und dem Willen zu liefern – nicht zu präsentieren – bauen können.


Konzerne innovieren nicht – sie simuliere

Seien wir ehrlich: Die meisten Innovationsinitiativen in Konzernen sind so aufgebaut, dass sie wie Fortschritt aussehen – ohne wirklich welchen zu machen.

Man gründet Labs fernab vom Hauptsitz. Man verteilt Titel wie „Innovation Catalyst“. Man fliegt Leute ins Silicon Valley, um von Startups zu „lernen“. Man veranstaltet Demo-Days. Und Ende Jahr? Keine neue Lösung. Kein neues Geschäftsmodell. Kein Mehrwert.


Warum? Weil das Kerngeschäft nicht auf Wagnisse ausgelegt ist. Es ist gebaut, um Status zu sichern, Schuld zu vermeiden und Vorhersehbarkeit zu garantieren.


Innovationstheater ist dazu da, das Gefühl zu geben, man versuche es – ohne echte Verpflichtung.


Sicherheit ist der teuerste Fehler

Was sich kurzfristig sicher anfühlt – Risiken vermeiden, Konsens suchen, alle ins Boot holen – ist langfristig tödlich. Der Markt wartet nicht. Die Konkurrenz fragt nicht um Erlaubnis. Kundinnen und Kunden der Zukunft interessiert nicht, wie viele Design Sprints man gemacht hat.


In der Realität gewinnt man mit Tempo, Mut und Fokus. Innovation scheitert selten an Faulheit – sondern daran, dass das System falsches Verhalten belohnt.

Sie wird zur internen Show – statt zum echten Resultat. Währenddessen bauen Startups Prototypen, testen Preise, lernen öffentlich – und holen sich eure Marktanteile.


Das wahre Hindernis ist der Mindset

Schiebt nicht alles auf alte IT, Governance oder Compliance. Das sind Ausreden.

Das eigentliche Problem ist die Denkweise. Die meisten „Innovatoren“ in Konzernen denken wie Angestellte, nicht wie Macher. Sie warten auf Erlaubnis. Sie analysieren endlos. Sie schützen Position, Titel, Kalender und Bonus.


Unternehmer ticken anders. Sie entscheiden schnell. Sie handeln mit Dringlichkeit. Sie testen früh, experimentieren schnell und korrigieren mit Biss. Nicht perfekt – aber in Bewegung. Diese Bewegung, im Gegensatz zu Meetings, trennt Firmen, die über Innovation reden, von jenen, die sie leben.


Innovation braucht Verantwortung, nicht Zuschauer

Die unbequeme Wahrheit: Echte Innovation kommt von Menschen mit „Skin in the Game“.

Entrepreneure (oder Intrapreneure) spüren den Druck. Wenn es nicht funktioniert, verlieren sie Zeit, Geld, Glaubwürdigkeit. Das schärft den Fokus. Filtert Blabla raus. Natürlich braucht es ein Sicherheitsnetz: Wer das Risiko eingeht, soll bleiben oder zur nächsten Chance wechseln dürfen.


Im Konzern gibt es oft keine Konsequenz. Scheitert ein Projekt? Kein Problem – nächstes Jahr Reorganisation. Klappt es? Ein LinkedIn-Post und ein Speaker-Slot.


Man sollte auch die Finanzierung hinterfragen: Warum ist es unmöglich, gemeinsam mit Mitarbeitenden zu investieren – beide Seiten mit echtem Einsatz? Warum dürfen Mitarbeitende nicht eigenes Geld einbringen oder für reduzierte Löhne mit Anteilen arbeiten? Stattdessen fliessen Millionen in VC-Fonds, Acceleratoren – oder noch teurer: in später gekaufte Startups via M&A, um auf Nummer sicher (und teuer) zu gehen.


Wer sagt, dass man nicht gemeinsam mit dem Arbeitgeber ein Startup gründen und finanzieren kann? Oft der bessere Weg als blind zu kündigen und extern Kapital zu suchen, bei Menschen, die weder dich noch deine Branche verstehen.

Theater beenden. Das echte Stück beginnen

Die Zeit der Sticker und Post-its ist vorbei. Schliesst das Theater. Beendet die Podcasts und Hackathons. Stattdessen: Finanziert Ideen mit Substanz. Unterstützt Menschen, die Verantwortung übernehmen wollen. Nicht noch ein neues Lab. Sondern ein echtes Gründerteam – mit Entscheidungsmacht und dem Druck zu liefern.


Fehlt dieses Talent intern? Holt es euch. Menschen, die den Weg gegangen sind, Rückschläge kennen – und wissen, wie man liefert, nicht nur glänzt.



Jetzt mutig wetten – oder irrelevant bleiben

Hier ist das Angebot: Hört auf, Zeit und Geld in oberflächliche Innovation zu stecken. Baut wirklich Neues – nicht irgendwann, sondern jetzt.


Denn Innovation ohne Verantwortung ist Theater. Und Theater gewinnt keine Märkte.

Ihr braucht keine weiteren Berater. Ihr braucht Unternehmer. Ihr braucht unbequeme Menschen. Menschen, die bereit sind, mit euch zu wetten und zu gründen – nicht nur zu beraten.


Bereit, die Show zu beenden und zu bauen?


P.S.: Folge mir für weitere Impulse

Ich schreibe regelmässig über Innovation, Geschäftsmodelle und echte Lösungen für echte Probleme in meinem Blog. Wenn du an einer Plattform-Idee arbeitest oder strukturiertes Feedback suchst, melde dich gerne.


Du kannst mich für Workshops, Keynotes oder individuelles Sparring buchen – oder einfach meinem Newsletter folgen.

Yetvart Artinyan

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