Bist du noch "Too Good To Whatever" oder schon "Good Eat, Trust, Local Engagement & Sustainability.
In einer Welt, in der Lebensmittelverschwendung ein zunehmendes Problem darstellt, sind Apps wie Too Good To Go, ResQ Club und Food Sharing führend im Kampf dagegen. Doch es gibt immer Raum für Verbesserungen. Am Beispiel von Too Good To Go zeige ich auf wie Jobs-to-be-Done (JTBD) helfen kann, diese Apps zu optimieren und die Bedürfnisse der Kunden besser zu erfüllen.
Traditioneller Ansatz und Herausforderungen
Too Good To Go konzentriert sich darauf, überschüssige Lebensmittel zu reduzierten Preisen anzubieten. Dies als zweiseitiges Plattform-Geschäftsmodell zwischen Anbietern (Handel, Gastronomie) und Nachfragern (Private), oft in Form von Überraschungspaketen von Übrig gebliebenem aus dem Tagesgeschäft. Dies zu Zeiten vor Geschäftsschluss, vor allem als Mehrwert für die Anbieter die Entsorgung für Überproduktion / -Beschaffung zu umgehen und noch Erlöse dafür zu erhalten. Dies berücksichtigt jedoch nicht alle Bedürfnisse und Motivationen der Kunden. Die Verbesserung der Benutzererfahrung, Erweiterung des Angebots, Aufbau einer starken Gemeinschaft und Stärkung des Vertrauens sind wichtige Herausforderungen.
Jobs-to-be-Done Ansatz und mögliche Verbesserungen
Um zu verstehen, wie die JTBD-Methode angewendet werden kann, schauen wir uns die Hauptjobs der Nutzer (nicht der Anbieter) an und warum diese Jobs oft untererfüllt bleiben.
Hauptjobs der Nutzer
1. Geld sparen: Kunden möchten Lebensmittel zu einem günstigen Preis kaufen.
2. Zeit sparen: Kunden suchen nach schnellen und effizienten Einkaufsmöglichkeiten.
3. Nachhaltig handeln: Kunden wollen ihren Beitrag zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung leisten.
4. Individuelle Bedürfnisse erfüllen: Kunden haben spezifische Ernährungspräferenzen und -anforderungen.
5. Vertrauen aufbauen: Kunden möchten sicher sein, dass sie qualitativ hochwertige und sichere Produkte erhalten.
Warum diese Jobs untererfüllt sind
1. Geld sparen: Überraschungspakete sind zwar günstig, aber wenn der Inhalt nicht den Bedürfnissen entspricht, kann das Geldverschwendung sein.
2. Zeit sparen: Der Überraschungseffekt kann bedeuten, dass Kunden zusätzliche Zeit aufwenden müssen, um herauszufinden, wie sie die erhaltenen Lebensmittel verwenden können.
3. Nachhaltig handeln: Obwohl die Apps helfen, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, fehlt oft das Bewusstsein und die Bildung über nachhaltige Praktiken.
4. Individuelle Bedürfnisse erfüllen: Die Pakete berücksichtigen nicht immer spezifische Ernährungsbedürfnisse wie Veganismus, Allergien oder andere Präferenzen.
5. Vertrauen aufbauen: Wenn Kunden nicht wissen, was sie bekommen, oder wenn die Qualität der Lebensmittel ungewiss ist, kann das Vertrauen leiden.
Lösungsideen und ihre Vorteile
Whitelabel für grosse Einzelhändler: Einzelhändlern ermöglichen, ihre eigene Version der App anzubieten, könnte deren Marke stärken und ihren Kunden mehr Wert bieten, indem sie das Überangebot besser auf die Nachfrage und den Zeitpunkt abzustimmen. Dies würde das Vertrauen erhöhen, da Kunden bei bekannten Marken einkaufen.
Personalisierte Empfehlungen: Durch Analyse des Nutzerverhaltens könnten massgeschneiderte Vorschläge basierend auf individuellen Vorlieben und Ernährungsbedürfnissen gemacht werden. Dies würde die Zufriedenheit und Wiederholungsnutzung steigern.
Nachhaltigkeitsbewusstsein fördern: Tipps zur richtigen Lagerung von Lebensmitteln und Informationen über CO2-Einsparungen können das Engagement der Kunden erhöhen und sie darin bestärken, nachhaltiger zu handeln.
Engagement in lokalen Gemeinschaften: Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen und Veranstaltungen kann das Bewusstsein stärken und eine stärkere Präsenz schaffen. Dies fördert das Gemeinschaftsgefühl und stärkt das Vertrauen in die App.
Verbesserte Nutzererfahrung: Optimierung der App-Oberfläche und des Bestellprozesses basierend auf Nutzerverhalten kann Angebot und Nachfrage besser abgleichen. Dies spart Zeit und erhöht die Zufriedenheit.
Erweitertes Angebot: Integration von Bio-Produkten, veganen, glutenfreien und allergikerfreundlichen Optionen kann eine breitere Zielgruppe ansprechen und individuelle Bedürfnisse besser erfüllen.
Rezepte für Produkte im Paket: Bereitstellung von Rezepten für die Überraschungspakete kann die Nutzung und Kundenbindung erhöhen, indem es den Kunden hilft, die erhaltenen Lebensmittel optimal zu nutzen.
Aufklärung über Verfallsdaten: Veranstaltungen und informative Inhalte zur Beurteilung der Lebensmittelqualität können unnötige Verschwendung reduzieren und das Vertrauen in die Qualität der angebotenen Lebensmittel stärken.
"Spend a Friend" Funktion: Ermöglichen, Mahlzeiten mit Bedürftigen zu teilen, kann einen grossen Unterschied in lokalen Gemeinschaften machen und das soziale Engagement der Nutzer fördern.
Fazit
Durch die Anwendung von Jobs-to-be-Done kann Too Good To Go und die Mitbewerber ihr Angebot weiter verbessern, indem sie besser auf die Bedürfnisse und Motivationen der Kunden eingehen. Personalisierte Empfehlungen, Förderung des Nachhaltigkeitsbewusstseins, stärkere Einbindung in lokale Gemeinschaften, optimierte Nutzererfahrung und erweitertes Angebot können dazu beitragen, die Lebensmittelverschwendung nochmals zu reduzieren und das Engagement der Kunden zu erhöhen.
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