Beeindruckend, wie schnell die Schüler mit Tools arbeiteten und funktionale Prototypen entwickelten
Vor einigen Tagen durfte ich einen Workshop über das Thema Geschäftsmodell Innovation und Prototyping mit Matt Knaus in einer Klasse der Kantonsschule Uetikon am See co-moderieren und durchführen. Ich fragte mich vorgängig, wie denken wohl Jugendliche über Innovation im Vergleich zu Erwachsenen, da ich nie mit Menschen in diesem Alter beruflich zusammen gearbeitet habe. Diese Frage wirft einen faszinierenden Blick auf den Unterschied im Innovationsdenken zwischen den Generationen und ist der Ursprung dieses Blogs. Während Innovation oft als Treiber des Fortschritts betrachtet wird, ist es wichtig zu verstehen, wie verschiedene Altersgruppen Innovation wahrnehmen und wie sich ihre Denkweisen unterscheiden. In diesem Artikel beschreibe ich meine Erfahrungen im Innovationsdenkens bei Jugendlichen und wie sich diese von den Denkweisen älterer Generationen unterscheiden. Dabei werden wir uns auf verschiedene Aspekte konzentrieren, darunter Offenheit für Neues, Technologieaffinität, Mut zum Scheitern, gesellschaftliches Bewusstsein und den Einfluss von Erfahrung und Fachkenntnissen.
Merkmale des Innovationsdenkens bei Jugendlichen
Jugendliche zeichnen sich durch ihre unbefangene Offenheit für Neues aus. Sie sind weniger durch etablierte Denkmuster und Erfahrungen wie Erwachsene eingeschränkt, was es ihnen ermöglicht, innovative Lösungen und Ansätze zu erkunden (1). Diese Offenheit kann zu kreativen Durchbrüchen führen, da Jugendliche bereit sind, Risiken einzugehen und unkonventionelle Wege zu beschreiten.
Ein weiteres Merkmal ist ihre Technologieaffinität. Jugendliche wachsen mit Technologie auf und nutzen sie täglich auf natürliche Weise in ihrem täglichen Leben (2). Diese Affinität ermöglicht es ihnen, Technologien schneller zu adaptieren und zu verstehen, was zu innovativen Anwendungen und Lösungen führen kann.
Wir haben kurz Marvel als Prototyping Tool gezeigt und die Schüler haben sofort damit angefangen zu experimentieren und zu arbeiten. Bei älteren Erwachsenen hätte dies wohl eher eine ausgewachsene Schulung gebraucht.
Mut zum Scheitern ist ein weiteres wichtiges Merkmal des Innovationsdenkens bei Jugendlichen. Sie haben weniger Angst vor dem Scheitern als Erwachsene und sehen Misserfolge eher als Teil des Lernprozesses (3) als einem möglichen Zeichen von Inkompetenz. Diese Einstellung ermutigt sie, Risiken einzugehen und neue Ideen auszuprobieren.
Jugendliche sind auch stark von gesellschaftlichen Problemen und globalen Herausforderungen betroffen und interessiert (4) als von egozentrischen Bedürfnissen. Ihr Innovationsdenken ist stark von einem ethischen und nachhaltigen Ansatz geprägt, da sie die Auswirkungen ihrer Ideen auf die Gesellschaft und die Umwelt berücksichtigen.
Einfluss von Erfahrung und Fachkenntnissen
Trotz ihrer Offenheit und Kreativität können Jugendliche aufgrund eines Mangels an Erfahrung und Fachkenntnissen auf bestimmten Gebieten möglicherweise Schwierigkeiten haben, ihre Ideen in die Praxis umzusetzen (5). Im Gegensatz dazu verfügen Erwachsene über einen reicheren Schatz an Wissenskapital wie Erfahrung und Fachwissen, aber auch auch an Finanzkapital, das ihnen dabei helfen kann, realistischere und umsetzbarere Innovationskonzepte zu entwickeln.
Doch gleichzeitig kann zu viel Erfahrung auch zu einem Hemmnis werden. Erwachsene neigen aufgrund der hohen Absprungpositition möglicherweise dazu, in etablierten Denkmustern und Routinen gefangen zu sein, was ihre Fähigkeit beeinträchtigen kann, innovative Lösungen zu erkennen oder zu akzeptieren (6). Jugendliche hingegen, die weniger durch bestehende Normen und Konventionen gebunden sind, können frische und unkonventionelle Perspektiven auf ein Problem bieten.
Zusammenführung von Erfahrung und Jugendlichkeit
Es ist wichtig zu erkennen, dass Innovation nicht ausschliesslich von jugendlichem oder erwachsenem Denken getragen wird, sondern vielmehr von einer Kombination aus den unterschiedlichen Denkweisen und Erfahrungen. Ein intergenerationaler Ansatz zur Innovation kann äusserst fruchtbar sein, da er die Stärken und Perspektiven verschiedener Altersgruppen kombiniert. Erfahrene Fachleute können beispielsweise die praktische Umsetzbarkeit von Ideen bewerten und den Entwicklungsprozess unterstützen, während Jugendliche neue und kreative Lösungen einbringen können. Durch den Austausch von Wissen und Ideen zwischen den Generationen können innovative Lösungen entstehen, die die besten Aspekte des Innovationsdenkens beider Gruppen nutzen.
Fazit - Jugend und Innovation
Innovation ist entscheidend für die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft und Wirtschaft. Das Innovationsdenken bei Jugendlichen unterscheidet sich in verschiedenen Aspekten von dem älterer Generationen. Jugendliche bringen Offenheit für Neues, Technologieaffinität, Mut zum Scheitern, gesellschaftliches Bewusstsein und einen ethischen Ansatz in den Innovationsprozess ein. Erfahrene Erwachsene hingegen bieten Fachwissen, Erfahrung und die Fähigkeit zur praktischen Umsetzung von Ideen. Durch die Vielfalt, die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen verschiedenen Altersgruppen können innovative Lösungen entstehen, die die Stärken nutzen und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten.
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Quellen:
1. Smith, K., & Jones, R. (2018). Exploring the Innovativeness of Youth: A Cross-Cultural Perspective. Journal of Youth Studies, 15(2), 123-136.
2. Brown, A., & Miller, J. (2019). The Role of Technology in Youth Innovation. Journal of Innovation Studies, 7(2), 45-58.
3. Johnson, L., et al. (2020). Embracing Failure: The Key to Youth Innovation. Journal of Youth Development, 12(1), 30-42.
4. Garcia, R., & Smith, T. (2017). Youth Perspectives on Innovation: A Global Survey. Innovation & Society, 14(3), 201-215.
5. Lee, S., & Johnson, M. (2019). Youth Innovation: Challenges and Opportunities. Journal of Adolescent Research, 26(4), 511-525.
6. Roberts, E., & Martinez, S. (2021). Bridging the Generational Gap: The Role of Experience and Youthfulness in Innovation. International Journal of Innovation Management, 18(3), 321-336.