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Die Herausforderungen von Open Innovation: Zwischen Kampfbereitschaft, Mauern und Möglichkeiten


Wichtigkeit des Innovationsmanagement

Wer ein Schloss um sich baut, wird sich immer im Kampf wägen. Offenheit und Empathie sind der Schlüssel zum Erfolg für Austausch und Open Innovation


Open Innovation, das Konzept, die Grenzen der eigenen Unternehmensfestung für Einflüsse und Wissen von außen zu öffnen, birgt eine Vielzahl von Chancen, aber auch Herausforderungen. Dieser Artikel beleuchtet, warum die Umsetzung von Open Innovation oft auf Schwierigkeiten stößt und wie die Wahrnehmung von Unternehmen als Krieger im wettbewerbsintensiven Umfeld dazu beiträgt.


Das Prinzip der Offenheit verstehen

Open Innovation erfordert nicht nur das Nehmen von Sichtweisen und Wissen, sondern auch das Geben. Unternehmen müssen ihre Perspektive von einem wettbewerbsorientierten Kriegsfeld zu einem kooperativen Raum umgestalten, in dem der Austausch von Ideen und Wissen als Bereicherung und nicht als Schwäche betrachtet wird [1].


Curiosity killed the cat, but satisfaction brought it back.

1912, The Titusville Herald newspaper


Die Herausforderung der Kriegermentalität

Viele Unternehmen betrachten ihre Umwelt als Schlachtfeld, auf dem es darum geht, durch Gier und das Bedrängen der anderen Teilnehmer Kunden zu gewinnen und durch sie Gewinne einzustreichen. Diese Kriegermentalität mag sicherlich für Firmen zutreffen, die in eine Ecke gedrängt wurden und um ihr Überleben kämpfen. Es stellt sich hier jedoch die Frage, warum es überhaupt zu dieser Situation gekommen ist und wieso nicht im Vorfeld darüber nachgedacht wurde, wie dies zu verhindern ist, insbesondere wenn Innovationsinitiativen das Resultat aus fallenden Erträgen sind [2].

Diese "Sichtweise eines Überlebenskampfes" führt oft zu Misstrauen und erschwert die Implementierung von Open Innovation, vor allem wenn es darum geht, mit industrienahen oder -fremden Menschen und Unternehmen zusammenzuarbeiten. Es ist wichtig zu erkennen, dass Offenheit nicht mit Naivität gleichzusetzen ist, sondern vielmehr eine strategische Entscheidung für langfristigen Erfolg darstellt.


Empathie als Schlüssel zum Erfolg

Open Innovation erfordert nicht nur technologischen Austausch, sondern auch zwischenmenschliche Verbindungen und Perspektiven. Unternehmen, die sich nicht empathisch gegenüber anderen Ideen, Kulturen und Menschen öffnen, stoßen auf Ablehnung. Es ist entscheidend, eine Kultur der Zusammenarbeit zu fördern, die auf Vertrauen und Respekt basiert. Zuhören, beobachten und verstehen, wie andere Firmen und Märkte funktionieren, bilden den Grundstein für die Überlegung, welchen Nutzen das eigene Unternehmen daraus ziehen kann [3].

Dies bedeutet auch, die Offenheit zu zeigen, eigene Ansätze aufzuzeigen und zu erklären, warum sie so gewählt wurden. Offenheit in diesem Kontext bedeutet nicht, sich verletzbar zu zeigen, sondern Allianzen auf Augenhöhe erhöhen den eigenen Wert massiv.


Offenheit entsteht durch Nähe, Authentizität und Empathie.

Der schmale Grat zwischen Offenheit und Geheimhaltung

Es ist wichtig zu betonen, dass Offenheit nicht gleichbedeutend mit dem Verraten von Firmengeheimnissen ist. Unternehmen können weiterhin sensible Informationen schützen, während sie gleichzeitig einen Raum für den gegenseitigen Austausch von nicht sensiblen Ideen schaffen. Gerade Organisationen, die Angst davor haben, dass ihre Ideen gestohlen werden könnten, können hier getröstet werden. Es sind nicht die Ideen, die einen Wert haben, sondern die implementierten Geschäftsmodelle. Jeder hat Ideen, und das täglich in einer Vielzahl. Eine Bereitschaft und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Offenheit und Schutz sind entscheidend für den Erfolg von Open Innovation [4].


Die Bedeutung von Kommunikation und Transparenz

Die Kommunikation spielt eine zentrale Rolle in der Umsetzung von Open Innovation. Unternehmen sollten transparent über ihre Ziele, Prozesse und Erwartungen in Bezug auf die Zusammenarbeit kommunizieren, um Vertrauen aufzubauen. Es ist ebenso wichtig, klar zu kommunizieren, über welche Themen nicht gesprochen werden kann, um den Rahmen der Zusammenarbeit abzustecken. Offene Dialoge fördern den Wissensaustausch und erleichtern die Zusammenarbeit [5].


Flexibilität und Anpassungsfähigkeit als Schlüsselqualitäten

Die dynamische Natur von Open Innovation erfordert von Unternehmen Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Festgefahrene Denkmuster und starre Strukturen müssen aufgebrochen werden, um Raum für kreative Visionen, Ideen, Strategien, Lösungen und neue Perspektiven zu schaffen. Dies gelingt vermutlich eher mit Menschen, die von Natur aus offen für Veränderungen sind, nicht auf dem Status Quo beharren und bereit sind, einen großen, wenn nicht sogar den Großteil ihrer Arbeitszeit zur Exploration von neuen Geschäftsfeldern und Modellen einzusetzen [6].

Es ist jedoch ebenso wichtig, diesen Menschen einen sicheren Rahmen zu bieten, um sie vor möglichen Rückschlägen oder Strategieänderungen zu schützen. Da sie sich außerhalb der Mauern des eigenen Unternehmens bewegen und Risiken eingehen, sollten sie nicht abgeschossen, sondern als Wissensschaffer und -träger von Veränderungen angesehen werden.


Die Rolle der Führungskräfte in der Umsetzung von Open Innovation

Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle bei der Schaffung einer Kultur der Offenheit. Ihr Engagement, ihre Unterstützung und ihre Fähigkeit, eine klare Vision für die Zukunft zu vermitteln, beeinflussen massgeblich den Erfolg von Open Innovation in einem Unternehmen. Wenn Innovation nicht in der Vision des Unternehmens verankert und gelebt wird, hat ein Wechsel auf der Führungsebene weitreichende Auswirkungen. Die Übernahme der Projekt Ownership durch Nachfolger kann gefährdet sein, und gesamte Innovationsstrategien könnten von heute auf morgen verworfen werden [7].


Erfahrungen, Best Practices und Erfolgsgeschichten

Das Verständnis erfolgreicher Umsetzungen von Open Innovation kann Unternehmen inspirieren und klare Handlungsansätze bieten. Durch das Teilen von Erfahrungen, Best Practices und Erfolgsgeschichten innerhalb der eigenen Organisation und mit Ökosystempartnern können Unsicherheiten abgebaut und die Motivation zur Umsetzung gestärkt werden. Es geht nicht darum, Geheimnisse preiszugeben, sondern gemeinsam neues Wissen zu schaffen und zu teilen.


Fazit

Open Innovation mag auf den ersten Blick wie ein riskanter Schritt erscheinen, doch die langfristigen Vorteile überwiegen die Herausforderungen. Unternehmen, die bereit sind, ihre Denkweise zu ändern, sich anderen Menschen und Organisationen mit ihren Ideen sowie Sichtweisen zu öffnen und Empathie in ihre Innovationsprozesse zu integrieren, werden nicht nur in der Lage sein, erfolgreich zu konkurrieren, sondern auch den Weg für zukünftige Entwicklungen aus verschiedenen Perspektiven ebnen – sei es aus Sicht anderer Menschen oder Industrien.

Der Weg zur offenen Innovation erfordert ein tiefes Verständnis für die Herausforderungen, aber die Belohnungen sind es wert. Es geht darum, die Mauern der traditionellen Denkweise zu durchbrechen, kollaborative Ansätze zu fördern und eine Atmosphäre zu schaffen, in der Ideen frei fließen können. Unternehmen, die diese Veränderungen mutig angehen, werden nicht nur von neuen Impulsen und frischen Perspektiven profitieren, sondern auch die Möglichkeit haben, sich als Innovationsführer zu positionieren. Der Schlüssel liegt darin, nicht nur Wissen zu nehmen, sondern auch großzügig zu geben – denn in der Offenheit liegt der Schlüssel zu einer nachhaltigen und erfolgreichen Zukunft.


Yetvart Artinyan

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Quellen:

1. Chesbrough, H. W. (2003). Open Innovation: The New Imperative for Creating and Profiting from Technology. Harvard Business Press.

2. Pisano, G. P. (2019). The Hard Truth About Innovative Cultures. Harvard Business Review.

3. West, J., & Bogers, M. (2017). Leveraging external sources of innovation: a review of research on open innovation. Journal of Product Innovation Management, 34(2), 290-323.

4. Lichtenthaler, U. (2011). Open innovation: Past research, current debates, and future directions. Academy of Management Perspectives, 25(1), 75-93.

5. Spender, J. C., & Scherer, A. G. (2007). The Philosophical Foundations of Open Innovation. Research Policy, 36(10), 1411-1420.

6. Van de Vrande, V., De Jong, J. P., Vanhaverbeke, W., & De Rochemont, M. (2009). Open innovation in SMEs: Trends, motives and management challenges. Technovation, 29(6-7), 423-437.

7. Dahlander, L., & Gann, D. M. (2010). How open is innovation?. Research Policy, 39(6), 699-709.

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